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Nehmen wir mal an... Du, lieber Leser seist Hanfliebhaber. Du weißt diese Pflanze nicht nur ästhetisch zu schätzen, bewunderst nicht nur ihr ökologisches und volkswirtschaftliches Potential, sondern gebrauchst sie auch gern als relativ harmloses Genussmittel. Pech gehabt, darfst du nämlich gar nicht, schließlich fällt Hanf unter das Betäubungsmittelgesetz (warum auch immer). Wenn du es doch möchtest, hast du das zweifelhafte Vergnügen, dich auf dem Schwarzmarkt bei Kriminellen einzudecken. Potentiell gibt dir das Zugang zu wesentlich riskanteren Substanzen, du hast nur geringe Kontrolle darüber, woher die Ware stammt, und gerade günstig ist es auch nicht. Aber du hast ja (rein theoretisch natürlich) die Option, dir deinen eigenen Genusshanf anzubauen, sieh Dich hier mal um, hier findest du praktisch alles, was du zum Anbau nahezu jeder beliebigen Pflanze in deinen vier Wänden benötigst.

Aber, höre ich dich sagen, du hast ja gar keinen Platz?

Der Freund deines Freundes, bei dem du ab und an mal ein paar der leckeren Blüten abstauben kannst, hat einen großen Kellerraum zur Verfügung, oder ein mittelgroßes Landgut , du jedenfalls in deiner 2 Zimmerwohnung hast nicht genug Fläche. Schade eigentlich...

Das Experiment:
Falsch. Raum ist in der kleinsten Hütte. Die folgende kleine Serie wird den Werdegang einiger Pflanzen vom Samen bis zur Ernte dokumentieren und dir vielleicht die eine oder andere Anregung vermitteln, wie du deine Lieblingspflanze (welche auch immer, mal von Mammutbäumen abgesehen) in einem Schrank der Größe 60x90x180 cm kultivieren kannst. Der Schrank macht durch den verwendeten Schalldämpfer nicht mehr Geräusche als ein Kühlschrank oder eine kleine mobile Klimaanlage, ist dank Luftfilter äußerst Geruchsarm und lässt sich mit etwas gestalterischem Geschick den meisten Räumen anpassen, sofern man nicht ohnehin das Glück hat, so etwas wie ein Hauswirtschaftszimmer (etwas weniger vornehm: Rumpelkammer) zur Verfügung zu haben.

Eine Skizze zum grundsätzlichen Aufbau des Schrankes:


Detaillierte Fragen beantworte ich gerne individuell im Growing-Equipment-Forum (Natürlich kannst du da ganz Anonym eine Frage stellen).


Der Schrank an sich
Das Material der Wahl (verfügbar und bezahlbar) ist die gute alte Spanplatte (19 mm). Dünner sollte es nicht sein, da sonst die Geräusche des Lüfters (im Schrank) recht laut werden können. An der Vorderseite ist eine ausreichend große Tür, mit einem Schaumstoff- Klebeband abgedichtet, da der Schrank luftdicht sein sollte. Innen ist der Schrank mit mattweisser Farbe angepinselt oder mit Schwarz-Weiß Folie verkleidet um die Lichtreflektion zu erhöhen.
Nicht gerade eine Schönheit, aber es bleibt ja jeder/m überlassen, die Fassade zu verschönern:
    [1] Die Schrank Aussenwand [2] Die Tür, Luftdicht weil abgedichtet [3] Stabile Scharniere [4] Alu-Luftschläuche in DIN grössen.
Im oberen Teil des Schrankes sieht man die eigentlich entscheidenden Teile:

Der Lüfter hat eine Kapazität von 400 m2/Stunde was recht hoch erscheint. Die Faustregel lautet ja, dass die gesamte Luft in 2 Minuten ausgetauscht sein sollte, in der Praxis reicht es allerdings bei diesen Raumverhältnissen nicht aus. Die Luft wird im Inneren des Schranks durch einen Aktivkohlefilter gesaugt und aus dem Schrank durch einen Schalldämpfer heraus geblasen. Beides kostet einiges an Kapazität, da recht hohe Widerstände zu überwinden sind. Die Zuluft wird durch zwei Löcher je 10 cm mit Rückstauklappen unten im Schrank angesaugt. Die Luft strömt nicht einfach so in den Schrank sondern gegen eine Holzplatte und tritt dann schön verwirbelt an den Seiten dieser Platte in den Schrank. Dies dient dazu, die Pflanzen keiner allzu heftigen direkten Zugluft auszusetzen. Ganz allgemein sei gesagt, dass der Lüfter ruhig ständig laufen kann oder sogar sollte. Dies sorgt für ständige Zirkulation und beugt damit CO2-Mangel vor und hindert ganz nebenbei Schädlinge daran, sich im Schrank zu wohl zufühlen. Wenn der Thermostat auf 25° C gestellt ist, läuft er praktisch die ganze Zeit, auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen. Es ist vielleicht keine so schlaue Idee, diesen Schrank ohne Klimaanlage im Hochsommer zu betreiben.
Die Armaturen (Elektrische Steuereinheit):

Klimaregelung ist gerade auf dem beschränkten Platz ein absolutes unverzichtbares Muss!
Es handelt sich hier um einen Selbstbau, eine Kombination aus Thermostat (schaltet die Lüftung über 25 ° ein) und einen Hygrostat (schaltet über 60% rH, in der Blüte 50 % rH ein).

Einen detailierten Schaltplan stellen wir noch zur Verfügung.


WICHTIG!
Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er die Elektrik hinbekommt, sollte vielleicht auf eine fertig erhältliche Kombinationzurückgreifen: Hygro/Thermostat oder Klimacontroll KLC-2M

nd es geht los - die vegetative Phase In diesem Falle wurden Samen der Sorte 'Power Plant' von Dutch Passion gewählt. Einerseits wegen des erhofften Sativa-Highs, andererseits wegen der Aussagen einiger Anbauer, dass sich diese Sorte im Wuchsverhalten eher wie eine Indica verhält. Ausserdem ist die Sorte angeblich nicht hybridisiert, das heisst, es sollte möglich sein, eigene, genetisch stabile Samen zu züchten. Später mehr dazu. Hoffen wir das Beste !
10 Samen wurden zunächst 24 Stunden in ca. 25° warmem Wasser plaziert und dann in Aussaaterde knapp 5 mm eingepflanzt. Als Behälter dienen in diesem Falle abgeschnittene und am Boden mit Luftlöchern (ganz wichtig!) versehene Pappbecher. Fast alles andere tut es eigentlich auch. Wichtig sind die Feuchtigkeit und die Temperaturen. Die Erde ist - wie man immer so schön hört - feucht, aber nicht nass. Der pH Wert beträgt hier knapp 7, oft wird 6-6,5 genannt, ist m.E. nicht soo entscheidend. Nicht unwichtig ist die Temperatur. Theoretisch geht es zwischen 15 und 30 Grad, optimal sind zwischen 23 + 25. Drunter ist nicht so gut, weil es dann länger dauert, bis der Sämling sein kleines 'Köpfchen' aus der Erde steckt (immer wieder ein toller Anblick!). Das wäre eigentlich nicht schlimm, man sollte aber bedenken, dass die Pflanze in diesem Stadium am empfindlichsten ist. Die Devise sollte imho lauten, so schnell wie möglich wachsen, um aus dem Gröbsten raus zu kommen, und das geht bei höheren Temperaturen erheblich schneller. Andererseits entwickeln sich bei höheren Temperaturen leider nicht nur unsere kleinen Lieblinge schneller, sondern auch ungewollte Gäste wie Pilze, welche Krankheiten auslösen können (etwa die 'Umfallkrankheit'). 23-25° sind meiner Erfahrung nach ein guter Kompromiss.
Bis zum magischen Moment, wo sich die Erde 'auftut', sollten die Töpfe in einem (beheizten) Gewächshaus stehen, die Haube sollte aber sofort nach dem Keimen entfernt werden, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Dies ist der Grund, warum diese Pappbecher benutzt wurden, jeder wird mit Frischhaltefolie bedeckt, die dann Topf für Topf entfernt werden kann. So hat jedes Pflänzchen immer sein eigenes perfektes Klima. Die Töpfe stehen im beheizbaren Unterteil eines kleinen Gewächshauses was für ausreichend Wärme sorgt.
Zwei Tage nach dem Spriessen:
9 haben es gut überlebt, ein 'Nachzügler' der deutlich schwächer wuchs als die Anderen wurde entfernt.

    [1] Pappbecher [2] beheizbares Unterteil eines kleinen Gewächshauses
So sollte es nicht aussehen (zu lange Stiele wegen zu wenig Licht), die Pflanzen "spargeln":
    [1] Sehr lange dünne Stiele, die Pflanzen kippen oder knicken [2] Pfeifenputzer stützen die Pflanzen ohne sie zu verletzen
Gerade auf sehr beschränktem Platz (hier 0,5 m2) sollte stark selektiert werden, um nur wirklich kräftige, erfolgversprechende Pflanzen blühen zu lassen. In dieser Zeit ist es sehr wichtig, dass die Pflänzchen genügend vom richtigen Licht bekommen. Sind sie zu weit vom Licht weg, fangen sie an zu spargeln, werden dünn und schwächlich und müssen abgestützt werden
Am besten eignen sich Leuchtstoffröhren, die können ganz dicht an die Pflanzen ohne sie zu verbrennen. Es schadet nicht, sie zumindest die ersten 7-10 Tage unter diesem Licht zu belassen. Dies sorgt (wie auf den folgenden Bildern zu sehen) für einen kompakten Wuchs mit kurzen Internodien.
Es wurde zunächst nicht gedüngt, dem Giesswasser wurden wurzelstimulierende Mittel (Canna Rizotonic + B´cuzz Wurzelstimulanz) zugesetzt. Jetzt ist die Zeit für den wohl beliebtesten aller Fehler: zu sehr bewässern. Nix gut ! Die Erde kann ruhig ein wenig antrocknen (nur auf der Oberfläche natürlich) bevor wieder gegossen wird. Das regt die Wurzelbildung an. Ist die Erde dauerhaft feucht, entwickeln sich die Wurzeln nur langsam, einerseits durch den Mangel an Sauerstoff, andererseits muss die Pflanze nicht nach Wasser 'suchen'. Der im Schrank hängende Schwenkventilator trägt seinen Teil dazu bei, dass die Pflanzen kräftige Stämme bekommen.
10 Tage nach dem Spriessen:
Scheint Ihnen ganz gut zu gehen, sie halten sich alle aus eigener Kraft und legen ordentlich Blätter zu.

    [1] Die Pappbecher, hier sieht man auch gut die Schlitze fuer das ablaufende Wasser. [2] Ein Rost auf dem die Pflanzen stehen um näher am Licht zu sein. [1] Die ersten Deckblätter. [2] Das erste "wirkliche" Blattpaar (3 Blätter)
Nun werden die Pflänzchen das erste Mal umgetopft, diesmal in nährstoffreichere Erde. Nach diversen Experimenten, die eigene Erde anzumischen, benutze ich seit einigen Jahren nur noch die fertige Erde aus dem Growshop, da ist wirklich alles drin, was die Pflanze braucht, sie ist ausreichend gelagert und gereift (sehr wichtig um ein guten 'Klima' aufzubauen) und es ist erheblich weniger Arbeit. Gerade wenn sich alles in einer 'normalen' Wohnung vollzieht weiss man zu schätzen, dass es damit erheblich weniger Sauerei gibt.
11 Tage nach dem Spriessen:
Eine weitere Pflanze verabschiedet sich auf Nimmerwiedersehen. Hier war eine Anomalie bei den Blättern zu beobachten, statt fünf 'Fingern' waren es auf einmal nur noch vier, der 'Grussfinger' fehlte. Muss zwar nicht unbedingt was heissen, aber es sollen letztendlich nur zwei gesunde Damen ihren Lebenszyklus zuende bringen.

15 Tage nach dem Spriessen:
Die Pflanzen erleben nun den ersten Tag unter der 400 Watt Lampe. Sie haben sich wirklich prachtvoll gemacht finde ich. Schön kurze Internodien, die Bewurzelung hat wunderbar geklappt (nicht zuletzt wohl dank der bereits erwähnten Mittelchen). Ganz allgemein sehen die Pflanzen recht einheitlich aus, was erstmal für die Qualität des Saatgutes spricht.

    [1] Die Teku-Töpfe mit super drainage-verhalten. [2] Ein Untersetzer als Überlaufschutz. [3] Die in Teil 1 besprochene Armatur. [1] Das erste 5 Blättrigen Blätter. [2] Das erste 7 Blättrige Blattpaar.
Ab jetzt sollte ein kräftiger Wachstumsschub einsetzen, da alle Bedingungen sich so ziemlich im Optimum befinden. Sehr viel Licht (immerhin fast 100,000 Lumen pro m2), ausreichend CO2, erste Düngergaben (hier Canna Terra Vega B´cuzz Booster) sollten dafür sorgen, dass es jetzt richtig los geht.
Die Spitzen sind ca. 50 cm von der Lampe weg, damit die Pflanzen weiter schön kurz und kompakt wachsen. In etwa einer Woche bekommen sie dann einen grösseren Abstand zur Lampe, was vermutlich für ein etwas deutlicheres Längenwachstum sorgen wird. Nochmals eine Woche später ist geplant, die Pflanzen per 12/12 Stunden Beleuchtung zum Blühen zu springen. Pflanzen aus Samen sollten mindestens 1 Monat alt sein, bevor man sie blühen lässt. Ursprünglich war das hier früher geplant, da es sich hier um Sativas handeln soll. Allerdings zeigen die Pflanzen ein so ausgeprägtes Indica Wuchsverhalten, dass hier einfach mal riskiert wird, dass die Pflanzen während der Blüte zu gross werden. Mit Herunterbinden gibt es eigentlich keine zu grossen Pflanzen. Dazu später mehr.
21 Tage nach dem Spriessen:
Vor einigen Tagen (Tag 16) wurden die Pflanzen in größere Töpfe (10x10x13) umgetopft und sind - nicht zuletzt des B´cuzz Wurzelstimulators - fantastisch angewachsen. Die Pflanzen wachsen schön und stetig und sind einiges größer geworden

    [1] Die wirklich Starke Bewurzellung dank der B´cuzz Wurzelstimulans. [2] Hier kann man die Perlite erkennen die der Qualitätserde beigemischt sind und für Lüftung und guten Wasserhaushalt sorgen.
2 Pflanzen, die einen nicht so schönen Wuchs zeigten, wurden entfernt. Da letztendlich nur 2, höchstens 3 Pflanzen in diesem Schrank blühen können, ohne sich gegenseitig zu behindern, ist dies kein Verlust.
Einer der größten Fehler, die mensch imho begehen kann, besteht darin, zu versuchen, so viele Pflanzen wie möglich blühen zu lassen. Das führt oft dazu, dass sich die besseren Pflanzen nicht voll entfalten können und an den weniger guten dann effektiv kaum was dran ist. Soviel Selektion wie möglich ist imho eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche und umfangreiche Ernte.
Tag 28: Die Beleuchtung wurde auf 12/12 Stunden umgestellt und damit die Blüte eingeleitet.

Die Blühphase (1) Der Tag 36: Die Pflanzen haben nochmals kräftig zugelegt, zunächst ging das 'normale' Wachstum erstmal weiter. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
    [1] Die Stengel sind aufgrund der ständigen Brise durch den Ventilator sehr kräftig. [2] Ein "BIC" Feuerzeug um die Dicke des Stengels abschatzen zu können
Noch wachsen die Pflanzen wie typische Indicas, sehr buschig und kompakt, kurze Internodien und noch recht breite Blätter. Es zeigte sich, dass 3 der Pflanzen männlich und 3 weiblich waren:

    [1] Die weiblichen Pflanzen. [2] Die männlichen Pflanzen
Da dieses Mal beabsichtigt ist, Samen zu gewinnen, wurden die Männchen nicht eliminiert, sondern in einen weit entfernten Raum gebracht, wo sie unter einer kleinen Lampe (80 W HQL Reflektor) weiterblühen können.
Der 43. Tag:
So, nun zeigt sich, dass die Pflanzen wohl doch sehr stark Sativa beeinflußt sind. Nur eine Woche später sehen die Pflanzen aus, wie eine völlig andere Sorte und haben sich ganz extrem in die Länge gestreckt.

    [1] Jetzt sieht man den Pflanzen das Sativa Erbgut an. [2] Das Detailfoto zeigt die absolut klassische Sativa-Wuchsform
Da die beiden äußeren Pflanzen der Lampe schon bedrohlich nahekamen, wurden sie heruntergebunden. Dies hat zur Folge, dass sich die unteren Triebe besser entfalten können, da jetzt das wuchshemmende Hormon aus der Spitze der Pflanze erstmal ausbleibt.
    [1] Die linke heruntergebundene Pflanze. [2] Die Schnur welche die Pflanze unten hält. [3] Die rechte heruntergebundene Pflanze. [4] Die Schnur welche Pflanze unten hält.

Die Blüte - 3 Tag 65:
Jetzt brauchen die Damen eigentlich nichts mehr tun, ausser fetter werden. Und das tun sie... Hier ist ein weiteres Foto der Pflanze 3 wie auf dem letzten von vor 5 Tagen. Mensch könnte stundenlang davorsitzen und sich die Details ansehen.
Auch von oben gesehen, wird es immer fetter.
Tag 72:
Eine weitere Woche, und der schon bekannte Bud legt ohne Ende zu, genauso, wie die heruntergebundene Spitze

     
Tag 79:
Und noch mehr Zulage: Einmal der schon bekannte Bud. Und auch der machomässige Größenvergleich darf nicht fehlen ! Inzwischen hat der Gärtner übrigens das Tabakrauchen aufgegeben. Drückt ihm die Daumen !

Die heruntergebundenen Blütenstände haben sich auch bestens entwickelt.

Die Ernte Tag 84:
Es ist soweit - die Ernte folgt, nach 56 Tagen Blüte. Eine Pflanze hätte vielleicht noch ein paar Tage gekonnt (knapp 50% braune Härchen, Harz beginnt erst etwas trüb zu werden), eine hätte vor ein paar Tagen geerntet werden können (über 90% braune Härchen, Harz ist schon ziemlich trübe), eine ist imho perfekt (etwa 75% braune Härchen, Harz ist gleichmäßig trübe aber noch nirgendwo bräunlich). Da die geernteten Pflanzen im gleichen Schrank getrocknet werden sollen, ließ sich der Kompromiß nicht vermeiden, der Gärtner hat sich in diesem Falle nach seiner Favoritin gerichtet. Diese hat das meiste Harz und sehr zu seiner Überraschung deutlich violett gefärbte Blütenkelche). Die Ernte dauerte in diesem Falle über 5 Stunden. Die Äste wurden gekappt und von den großen Blättern befreit. Dann wurden die aus den Blütenständen wachsenden Blätter (ohne oder mit nur wenig Harz) sowie die untersten, nur sehr schwach entwickelten Blüten entfernt. Daraus läßt sich später mit einem Pollenshaker ein nettes Stück Hasch herstellen, bzw. Grassbutter oder soetwas machen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie der 1-L Colaflaschenvergleich zeigt:
 
Tag 91:
Nach einer Woche trocknen hat sich viel vom (grünen) Chlorophyll abgebaut, und die Buds sehen mehr in Richtung olivfarben aus, mensch kann hier die besten Spitzen der Purpurfarbenen Pflanze erblicken, diesmal nicht mit der Billigdigitalcam geschossen sondern gescannt.

PIC43

[1] Die Äste wurden dann zum Trocknen kopfüber in den Schrank gehängt.
[2] Die Buds sind Fertig !

Ein erster Rauchversuch beweist, dass das Experiment gelungen ist. Ein softes und klares Sativa-High und ein jetzt schon angenehmer Geschmack. Jetzt kommen die Blüten (von den Stielen getrennt natürlich) in Plastiktüten, welche verschlossen werden. Nach 24 Stunden, fühlen sie sich wieder feucht an, da die Feuchtigkeit aus dem Inneren der Blütenstände (und der Stengel wieder nach außen tritt. Die Beutel werden für ein paar Stunden geöffnet, dann wieder verschlossen. Es ist fertig, wenn es sich gut rauchen läßt.

Die befruchteten Blütenstände haben schon jeweils zwischen 50 und 100 Samen entlassen, also mehr als genug für ein paar Jahre, bzw. nette Tauschobjekte :o). Das klappt aber nur, wenn es sich um eine relativ stabile Sorte handelt, bei den meisten Hybriden funktioniert das nicht. Es hat sich also gezeigt, dass es durchaus möglich ist, eine anständige Menge (in diesem Fall über 250 Gramm getrocknet) hochwertiger Hanfblüten in einem kleinen Schrank von 'kleinwohnungsfreundlichen' Abmessungen zu ernten. Die 'relativ' große Investition hat sich hier schon gelohnt, für diese Menge müßte mensch auch in Holland annähernd DM 3000 bezahlen. Ab der 2en Ernte kostet dann eigentlich nur noch der Strom, sowie Dünger etc. Aber lohnen tut es sich allemal. Schade, dass es in Deutschland ja leider nicht erlaubt ist. Vom Setzen der Samen bis zum endgültigen Ergebnis (sprich nach dem sogenannten 'curing') dauerte es in diesem Fall 100 Tage. Es sollte gesagt werden, dass die Blütezeit der Power Plant für eine Sativa(dominante) Pflanze ungewöhnlich kurz ist. Allerdings hat die vegetative Phase hier auch 4 Wochen gedauert (auf Anraten eines Mitgrowers, der die Power Plant bereits gezüchtet hat). Die meisten Sativas sollten bereits früher in Blüte gebracht werden (siehe auch der Artikel zur Sativazucht), also wird es bei den meisten Sorten ähnlich lange dauern. Ich hoffe, der/die eine oder andere hatte Spaß an diesem Bericht bzw. hat etwas gelernt. Von Nachahmung muss natürlich abgeraten werde, siehe bitte den Hanfburg Disclaimer.

Ein wenig Werbung darf nicht fehlen:
Mario empfiehlt die Hanfburg :o) Nicht alle links auf Produkte, die du hier kaufen kannst, zeigen genau die tatsächlich verwendeten Geräte, sie geben aber einen gewissen Anhaltspunkt z.B. was die Größe oder Kapazität betrifft. Konkrete Fragen beantworte ich gerne im Forum.
Falls es genug Interesse gibt, folgt später noch mal einen detaillierte Aufbauanleitung für diesen Schrank.

Mit highteren Grüßen Mario Warner (alias Helferich)
http://www.hanfburg.de/growing/special/growinginabox/index.jsp