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Die Alten Maya

Der universelle Maya-Kalender basiert auf dem Wissen der Alten Maya, eines eingeborenen Volkes, das etwa 1000 v. Chr. bis 1500 n. Chr. vorwiegend in Guatemala, Süd- und Nordostmexiko sowie vereinzelt in Belize und Honduras lebte. Die Nachkommen der mittelamerikanischen Ureinwohner leben dort heute noch und haben erstaunliche Kenntnisse des Kosmos und der Zeit bewahrt.

Uns sind die Maya bisher bestenfalls als Erfinder von Kaugummi und heißem Kakao bekannt, der ein oder andere hat von ihrem «tödlichen Fußballspiel» gehört. Obwohl sie weder das Rad kannten, noch wussten Glas herzustellen, und erst im 7. Jahrhundert n. Chr. Kupfer Bronze und Gold entdeckten, gehört ihre Gesellschaft zu den großen alten Hochkulturen. Wie vermochten sie nur, über Hunderte von Jahren den Sternenhimmel zu beobachten? Es wird vermutet, dass ihre Aufzeichnungen auf Halluzinationen basieren, ausgelöst durch Drogen- und Schmerzrituale. Es waren initiierte Priester, die diese Bewusstseins-Trips vollzogen und aus ihren «abgehobenen» Erlebnissen eine hoch entwickelte Rechenkunst gestalteten, die Positional-Mathematik. Weltweit erstmalig verwendete diese die Ziffer Null. Angeblich waren die Maya imstande, die Sonneumlaufbahn der Erde exakt zu berechnen. Von ihren Vorgängern, den Olmeken und Zapoteken, hatten sie diverse Kalendersysteme übernommen, in die sie nun ihrer eigene Zahlenmagie einflochten. Allem voran die 260, die für ihre heiligen Praktiken zentrale Zahl. Diese bildete einen gemeinsamen Nenner aus verschiedenen Planetenbahnen ab, beispielsweise aus der Wiederkehr des Planeten Venus, der Sonnenbewegung (ja sogar der Bewegung der Sonnenflecken) oder dem Auftauchen der äußerst hell leuchtenden Sirius Sternengruppe sowie der Plejaden.

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Der Tzolkin überlebt

Die Vorstellung, es existiere nur ein einziger Maya-Kalender, ist trügerisch. Noch heute kennen die eingeborenen Maya-Gemeinschaften bis zu 17 Versionen, die für die verschiedensten Zwecke eingesetzt werden. Am weitesten verbreitet ist neben dem Tzolkin der 365-tägige Haab. Er misst die Länge des Sonnenjahrs zur besseren Planung weltlicher Belange. Im 7. Jahrhundert n. Chr. sollen diese beiden auf dem Höhepunkt der klassischen Periode unter der Herrschaft von König Kin Pacal flächendeckend im Einsatz gewesen sein. Nur wenige Jahrzehnte danach verschwanden die Maya schlagartig aus ihren Städten, das Jahr 830 n. Chr. wird hier genannt. Eine einleuchtende Erklärung dafür gibt es bis heute nicht. Als der spanische Eroberer Hernán Cortés 1521 das mächtige Azteken-Reich unterwarf, das in den Jahrhunderten nach dem Verschwinden der Maya das Vakuum ausgefüllt hatte, zerstörten die Franziskaner-Mönche in seiner Gefolgschaft auch sämtliche Relikte der ihrer Ansicht nach heidnischen Kulturen. Mit der Versklavung der letzten Maya-Territorien im Jahre 1542 mussten sich die Indianer auch dem gregorianischen Kalender unterordnen. Allen christlichen Bestrebungen zum Trotz blieb ihr heiliger Tzolkin jedoch bis heute durch mündliche Überlieferung erhalten. Den dafür verantwortlichen «Taghütern» gelang es, diesen Rhythmus ungebrochen seit seinem Bestehen aufrecht zu erhalten. Damit legt der Tzolkin eine Beständigkeit an den Tag, die nur vom jüdischen Kalender übertroffen wird.

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Universelles Wissen

Vom Ende des 19. Jh. bis gegen Ende der Fünfziger Jahre des 20. Jh. waren Archäologen mit der Dechiffrierung der «Maya-Schrift» nur langsam vorangekommen. Der Durchbruch gelang, als 1958 die «Emblem-Hieroglyphen» entdeckt wurden. Zunehmend wurde klar, dass die wenigen erhaltenen Stein-Stelen eine ganze Kosmogenie illustrieren, die Weltentstehungslehre einer Hochkultur. Deren Genesis reicht 6,4 Milliarden Jahre zurück, bis zu einem Datum, das laut moderner Wissenschaft als Alter der Erde angegeben wird. 30 Jahre nachdem 1952 die Grabplatte des Maya-Königs Kin Pacal in Palenque entdeckt wurde, lieferte der US-amerikanische Ethnologe und Philosoph José Argüelles in seinem Buch «Der Maya-Faktor» die vielleicht gewagteste Interpretation des Maya-Wissens. Er wollte in den Glyphen ein kosmisches Orakel erkannt haben, das er Dreamspell nannte - ein bis heute umstrittener grenzwissenschaftlicher Vorgang, in nüchternen Fachkreisen nicht selten als New-Age-Hokus-Pokus beschimpft.

Eher intuitiv formulierte Argüelles einen Kodex aus teilweise eigens geschaffenen Begriffen, der es jedermann ermöglichen sollte, in Resonanz mit dem heiligen Tzoklin der Maya und der natürlichen Zeit zu gehen. Aus pragmatischen Gründen bevorzugte er einen Zählrhythmus, der das Schaltjahr ignoriert. Sein Ziel war es, das alte Wissen der Maya an die Bedürfnisse der westlichen Welt anzupassen, quasi zu universalisieren. In diesem Zusammenhang verwendete er den Begriff «galaktische Maya» als Abgrenzung zu den noch lebenden Maya-Gemeinschaften. Die Maya-Kosmologie bildet somit einen «galaktischer Code» ab, keinen reinen Zeitmessungsmodus, sondern real im Universum vorhandene Energieströme und -qualitäten.

Der aus seinen Bemühungen hervorgegangene «universelle Maya-Kalender» wird mittlerweile von mehreren Millionen Menschen in aller Welt eingesetzt. Deren Motivation ist es, wieder in einen natürlichen Fluss zu kommen und die Selbstbeschneidung des gregorianischen Kalenders zu beenden.

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