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In den letzten Jahren wird immer häufiger eine scheinbar magische Jahreszahl
genannt: 2012! Wir hören vom „Aufstieg der Erde in die fünfte Dimension“ und daß
sich gerade jetzt ein Vielzahl an Seelen inkarniert hat, um diesen großen
Entwicklungsschritt mitmachen zu dürfen.

Wir können aus gechannelten Botschaften erfahren, daß die Jahre bis hin zu 2012
zur spirituellen Einkehr dienen, da nur die „Würdigen“ die Schwingungserhöhung der
Erde ertragen werden, die dann schließlich 2012 „mit dem Paralelluniversum“
verschmilzt.

Kritiker dieser Bewegung äußern lapidar: nachdem der Weltuntergang im Jahr 2000
ausgefallen ist, hat man ihn jetzt eben auf 2012 verschoben. Oder: alle reden von
2012, aber keiner weiß warum.

Dieser Artikel soll versuchen, ein wenig Licht in dieses äußerst komplexe und
kontrovers diskutierte Thema zu bringen.

Der Kalender der Maya
Die große Markanz des Jahres 2012 wird meist mit dem Mayakalender begründet.
Dieser wurde in der Öffentlichkeit besonders bekannt seit José Arguelles‘
Veröffentlichung „The Mayan Factor“ (ins Deutsche übersetzt und erschienen als:
„Der Maya Faktor“). Im deutschsprachigen Raum hat sich diesbezüglich vor allem
der Österreicher Johann Kössner (www.maya.at) einen Namen gemacht.

Die mittelamerikanische Hochkultur der Mayas besaß ein Geflecht verschiedener
Kalender, die heute (nicht unumstritten) als entschlüsselt gelten. Für rituelle und
zivile Zwecke wurden nebeneinander verschiedene Kalender verwendet.

Der Tzolkin-Kalender beschreibt einen Zeitraum von 260 Tagen und wurde für rituelle
Zwecke verwendet. Benannt wurden die Kalendertage mit einer Kombination einer
Zahl von 1 bis 13 und dem Namen einer von 20 Schutzgöttern (Beispiel: 6 Eznab).

Zur Berechnung der Saat- und Erntezeiten und anderen zivilen Zwecken diente der
365-tägige Kalender Haab. Es wurde unterteilt in 18 Monate zu je 20 Tagen und eine
angehängte Schlußperiode mit 5 Tagen (Beispiel: 11 Yax = der 11. Tag des Monats
Yax).

Der nächst größere Zyklus ergibt sich aus der Kombination dieser beiden Kalender
(wenn dieselbe Kombination von Kalendertagen beider Kalender wieder aufeinander
trifft). Das kleinste gemeinsame Vielfache von 365 und 260 ist 18.980, was 52 Haab-
Jahren entspricht und als „Kalenderrunde“ bezeichnet wird.

Die „lange Zählung“ schließlich als dritter wichtiger Mayakalender wurde in erster
Linie für astronomische Berechnungen und die Geschichtsschreibung verwendet.
Dabei laufen die einzelnen Stellen (z.B. 9.12.11.5.18) jeweils von 0 bis 19, bis auf die
vorletzte Stelle, die nur bis 17 läuft. Die Lange Zählung stellt daher eine
Datumsangabe dar, mit der über einen Zeitraum von 5200 Jahren jeder Tag
eindeutig angegeben werden kann.

Aber auch diese 5200 Jahre sind wiederum nur ein Unterzyklus. Fünf dieser
Zeitzyklen ergeben insgesamt 26000 Jahre. Das Ende des fünften Zyklus endet nach
dem Mayakalender am 21.12.2012. Daher also dieses immer wieder genannte
„magische“ Datum.

Das Wassermannzeitalter
Damit entsteht eine Verbindung zu vielen anderen Zeitrechnungen auf der Erde,
denn der Zeitraum von 26000 Jahren wird einmal als Weltenjahr, ein anderes Mal als
platonisches Jahr bezeichnet. Astronomisch wird dadurch der sogenannten
Präzession, also der langsamen, kegelartigen Taumelbewegung unserer Erdachse
Rechnung getragen. Durch diese Bewegung verschiebt sich bspw. der astrologische
(tropische) Tierkreis gegenüber den namensgebenden Sternbildern, um nach 26000
Jahren wieder mit ihnen übereinzustimmen.

In der westlichen Astrologie sprechen wir von der „Wanderung des Frühlingspunktes
durch die Ekiptik“. Dadurch ergibt sich, daß etwa alle 2160 Jahre, ein neues Zeitalter
anbricht. Da der Tierkreis in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt festgelegt
wurde, geht man davon aus, daß wir uns im Moment im Übergang vom Fische- ins
Wassermannzeitalter befinden.

Da die Fischesymbolik in diesem Zusammenhang gerne mit den Weltreligionen in
Verbindung gebracht wird und die Wassermannthematik mit Technik und Fortschritt,
muß die Frage gestattet sein: Sind wir nicht schon längst im neuen
Wassermannzeitalter angekommen?

Als Übergangszeit erscheint mir das 19. Jahrhundert mit der industriellen Revolution
plausibel. Durch die Konzentrierung großer Massen von Arbeitern in den Fabriken
kam es zu erdrutschartigen Veränderungen in den Familiensystemen und in der
Folge zu immer weiter schwindendem Einfluß der Kirchen und ihrer Lehren auf den
Alltag der Menschen. Religion ist inzwischen für die meisten Menschen eine
„Nebensache“ geworden oder nicht mehr konfessionsgebunden. Die Technik jedoch
beherrscht unser Leben fast vollständig. Im zwanstigsten Jahrhundert wurden alleine
mehr Erfindungen und technische Fortschritte gemacht als in den 2000 Jahren zuvor.

Diese Argumentation hat natürlich einen entscheidenden Nachteil. Dies würde ja
bedeuten, daß wir ja doch nicht in einer weltgeschichtlich unglaublich bedeutenden
Zeit leben! Das mag das kollektive Ego natürlich nicht so sehr.

Aber einmal angenommen, wir befänden uns doch erst jetzt im Übergang zum
Wassermannzeitalter. Und nehmen wir an, 2012 wäre der Stichtag. Damit würde sich
nach astrologisch-astronomischer Betrachtung nur ein Unterzyklus schließen, nicht
aber das 26000-jährige Weltenjahr, denn der Tierkreis beginnt bekanntlich mit dem
Widder. Das Ende des gesamten Zyklus, also der nächste Übergang vom Widderins
Fischezeitalter wird erst etwa 24000 n. Chr. stattfinden.

Andere Zeitrechnungen
Wie werden die Zeitzyklen in anderen großen Kulturen gesehen? Immer wieder wird
im Zusammenhang mit der Mayaforschung auf den Pyramidenbau hingewiesen.
Diesen finden wir unter anderem auch bei den Azteken, den Inkas oder den
Ägyptern. Allen gemeinsam ist, daß sie bei ihrer Errichtung auf markante
Himmelskonstellationen ausgerichtet wurden und auch für Kalenderberechnungen
verwendet werden können.

Die Inka betrachteten für große Zyklen die alle zwanzig Jahre stattfindenden
Konjunktionen von Saturn und Jupiter. Jede Konjunktion weicht zur Vorhergehenden
immer leicht ab. Erst nach 40 Konjunktionen, also nach rund 800 Jahren befinden
sich beide Gestirne wieder in exakt der gleichen Konstellation zu einander. So wurde
ungefähr für das Jahr 1440 dieselbe Saturn-Jupiter-Konjunktion in Krebs errechnet,
wie sie im Jahre 650 bestand. Zu jenem Zeitpunkt begann eine Periode der Kriege
und Gewalt. Für 1440 wurde prophezeit, daß das Inkareich nach fünf weiteren
Herrschern untergehen würde. Als 1532 schließlich Pizarro in Peru landete, wurde
Peru bereits von „merkwürdigen“, damals tödlich verlaufenden Krankheiten wie
Pocken und Masern heimgesucht (eingeschleppt aus Mittelamerika). Außerdem lag
das Inkareich im Bruderkrieg, so daß Pizarro letztlich leichtes Spiel bei seiner
Eroberung hatte. Der nächste rund 800-jährige Zyklus endet aber erst 2238.

Der Kalender der Azteken ähnelte zwar dem der Maya, rechnete aber mit fünf Zyklen
(Sonnen), die einen Großzyklus von 2704 Jahren ergaben. Die Angaben zu Beginn
und Ende dieser Zyklen sind so widersprüchlich, daß hier darauf verzichtet werden
soll.

Auch die Ägypter beschäftigten sich mit dem „Beginn der Zeit“ und nannten diese
„sep tepi“, was soviel bedeutet wie „das erste Mal“. Neben dem 365-tägigen
Sonnenkalender beobachteten die alten Ägypter für längere Zyklen den heliakischen
Aufgang des Sirius. Die Zeitspanne, die der Sirius benötigt, um einen 365-tägigen
Kalender einmal zu durchlaufen, wird von auch Sothis-Zyklus genannt und dauert
rund 1460 Jahre (vereinfacht dargestellt). Der durch die Veröffentlichung von „The
Orion Mystery“ bekannt gewordene Robert Bauval errechnet unter Zuhilfenahme des
Sothis-Zyklus und der bereits oben beschriebenen Präzession sep tepi auf etwa
11500 vor Christus. Damit würde der nächste Sothis-Zyklus etwa im Jahr 3060
enden. Ein Präzessionszyklus würde sich erst im Jahr 14500 schließen.

Andere Kalender geben kein Ende an, sondern sind „ewig“ fortlaufend. So z.B. unser
bürgerlicher Kalender, der jüdische Kalender (aktuell das Jahr 5768), oder der
islamische Kalender (aktuell das Jahr 1429), um nur einige zu nennen.

Die Fixierung auf das „Ende der Zeit“ oder den „Aufstieg der Menschheit“ im Jahre
2012 muß also, berücksichtigt man die Zeitrechnung anderer großer Kulturen, mit
Vorsicht betrachtet werden. Hatten denn nur die Maya „recht“ und viele andere irren
sich?

Der Aufstieg der Menschheit
Ein Teil der esoterischen Szene baut vor allem auf gechannelte Botschaften. Ein
„Standardwerk“ ist in diesem Zusammenhang sicher Ute Kretzschmars Buch „Der
Aufstieg der Erde 2012 in die fünfte Dimension“. Dort wird erklärt, daß es seit den
1990er Jahren einen „Inkarnationsstop für Baby-, Kind- und Teenagerseelen“ gibt, da
nur reife und alte Seelen „die Bestrahlung der Ursonne und die
Schwingungserhöhung“ unserer Realitätsebene aushalten können. Im Jahre 2012
soll dann die Erde „mit dem Paralleluniversum verschmelzen“.

Die zehn Jahre vor 2012 gelten als „Meisterjahre“. In ihnen soll der Mensch seine
„volle Schöpferkraft erkennen und bewußt einsetzen“. Im Jahr 2012 erreicht die Erde
dann das „Paralleluniversum“ oder das „feinstoffliche Universum“. Dort soll es „keine
Kriege, kein Geld, keine Krankheiten, kein Privatbesitz und keine Arbeitsverpflichtung
im heutigen Sinne“ mehr geben. Insgesamt wird eine zwar diffuse, gleichzeitig aber
idealistische Vision einer besseren Welt gezeichnet – zumindest für die Menschen,
die zu spiritueller Einkehr bereit sind.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie sich 2012 noch auswirken könnte und wie
sich das Thema aus astrologischer Sicht darstellt.

Zielzeit 2012 (2)
Im letzten Monat konnten Sie lesen, daß das Ende des Mayakalenders auf den
21.12.2012 fällt und damit umfassende Umwälzungen für die Menschheit verbunden
werden. Ebenfalls wurde erörtert, daß andere Kulturen und Zeitrechnungen dieses
Datum nicht bestätigen. Wenden wir uns hier dennoch möglichen Auswirkungen des
„magischen“ Datums 2012 zu.

Der Photonenring
Weit verbreitet ist in der „2012-Bewegung“ die Aussage, die Erde sei inzwischen in
den „Photonenring“ eingetreten. Einige Interpretationen sprechen in diesem
Zusammenhang von einer „Schwingungserhöhung“ und dem „Erlangen eines
göttlichen Bewußtseins“, andere sprechen von der Landung von Raumschiffen mit
Bewohnern des Sternensystems des Sirius (vgl. Sheldon Nidle).

Auch weitere Beschreibungen bleiben meist diffus. Einmal soll der Photonenring aus
reinem Licht bestehen, dem „Licht der Liebe und der Urquelle“, ein anderes Mal wird
davon ausgegangen, daß es zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben kommen soll.

Auch wird eine dreitägige „Nullzone“ beschrieben, in denen alle elektrischen Geräte
ausfallen und absolute Dunkelheit herrschen sollen. Danach soll alles mit
Photonenenergie wieder laufen.

Der Sonnenfleckenzyklus
Ist so etwas vorstellbar? Wenn wir die Aktivitäten unserer Sonne genauer betrachten,
stoßen wir z.B. auf das Phänomen der Sonnenflecken. Interessant für uns ist hier der
etwa 11-jährige Zyklus, der im Maximum die größte Anzahl an Flecken aufweist.

Viele Astronomen erwarten das nächste Maximum im Jahr 2011 oder 2012.

In der Maximalphase mit vielen Sonnenflecken besteht eine höhere
Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei benachbarte, aber gegenläufig gepolte
Magnetfeldlinien neu verbinden und die frei werdende Energie in den Raum
abgegeben wird (zu beobachten als Sonneneruptionen). Kommt es zu einem
Strahlenausbruch in Richtung Erde, so kann dies zu starken Störungen im
Erdmagnetfeld führen und sogar den Betrieb von Satelliten oder elektrischen
Anlagen auf der Erde beeinträchtigen (GPS, Mobiltelefone usw.).

Mit der Schwankung der Sonnenaktivität verändert sich auch die Ionosphäre der
Erde. Dies hat Auswirkungen auf die Funkübertragung im Kurzwellenbereich.
Eine besonders starke Maximalphase konnten wir z.B. 1958 erleben, als die in dieser
Situation ebenfalls typischen Polarlichter bis nach Mexico zu sehen waren. Ein
weiteres Maximum gab es 1989. In der kanadischen Provinz Quebec kam es zu
schweren Störungen im Stromsystem. Mehrere Transformatoren brannten nach
Überhitzung durch und die Elektrizitätsversorgung der Region war für neun Stunden
lahmgelegt.

Die Polwanderung
Das Magnetfeld der Erde schützt uns vor schädlicher Strahlung aus dem All. Seine
Ausrichtung hängt von der Lage der Pole ab. In den letzten Jahren ist nun zu
beobachten, daß die Pole sich mit zunehmender Geschwindigkeit von ihren
Positionen weg bewegen. Die damit verbundene Veränderung der Ausrichtung des
Erdmagnetfelds macht mehr bewohnte Regionen der Erde für Strahlung aus dem All
anfällig.

Auch das Magnetfeld insgesamt wird schwächer. Die Meßdaten des deutschen
Forschungssatelliten „Champ“ belegen, daß das Magnetfeld seit 1979 im
Durchschnitt um 1,7% abgenommen hat. Der größte Schwund wurde über dem
Südatlantik beobachtet: dort hat sich das Magnetfeld in den letzten zwanzig Jahren
um rund 10% abgeschwächt.

Ein schwächeres Magnetfeld hat für die Erde und ihre Bewohner durchaus ernste
Folgen. Die Übertragung von Daten, Fernsehprogrammen und Telefongesprächen
durch Satelliten wird damit anfälliger für Störungen. Schon heute legen
Teilchenströme von der Sonne den Funkverkehr lahm und setzen Satelliten außer
Gefecht. Was dies z.B. für den Flugzeugverkehr bedeutet, mag man sich gar nicht
ausmalen.

Keine Panik
Nicht, daß hier ein falscher Eindruck entsteht. Die oben stehenden Beobachtungen
sollen nicht als „Vorboten des Weltuntergangs“ verstanden werden. Aber sie zeigen
unsere Abhängigkeit von der Technik und daß durchaus reale Gefahren erkennbar
sind, die mit dem Jahr 2012 in Verbindung gebracht werden können (auch wenn dies
kaum an einem 26000-jährigen Zyklus hängt).

Von der sozialen Seite ganz zu schweigen. Die äußerst brutalen persönlichen und
globalen Verteilungskämpfe in vielen Teilen der Erde müssen fühlenden Wesen
einfach Angst machen. Die Sehnsucht nach einer besseren Welt mit einem
erreichbaren „Ereignishorizont 2012“ ist psychologisch mehr als verständlich. Ist sie
jedoch realistisch?

Die astrologische Sicht
Da wir uns hier mit langfristigen Veränderungen beschäftigen, kommen bei der
astrologischen Betrachtung des „Zieldatums 2012“ vor allem die langsam laufenden
Planeten in Betracht. Schauen wir und zunächst den Wechsel des Pluto vom
Schützen in den Steinbock an. Der große „Zerstörer“ Pluto, der uns radikal dazu
zwingt, notwendige Veränderungen vorzunehmen, hat sich nun also ein neues
„Spielfeld“ gesucht.

Den letzten Durchgang Plutos durch den Steinbock erlebten wir 1762 bis 1778. In
diese Zeit fiel z.B. das Ende des 7-jährigen Krieges und die US-amerikanische
Unabhängigkeitserklärung. In der davor liegenden Pluto-in-Steinbock-Phase von
1516 bis 1532 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen und die Spanier
besiegten die Azteken und zerstörten Tenochtitlán. Kurz darauf fiel auch das Reich
der Inka.

Der zweite langsam laufende Planet ist Neptun. Von 2012 bis 2025 steht er in
seinem Herrschaftszeichen Fische. Dies kann sowohl Anarchie, Chaos und
Unordnung wie auch Erleuchtung, Erlösung, Erfüllung und ein sich-lösen von
unhaltbaren Zuständen bedeuten. Bei seinem letzten Durchgang durch die Fische
von 1848 bis 1861 kam es zu einer Reihe von sozialen Unruhen und zur ersten
Weltwirtschaftskrise (ausgehend von der US-amerikanischen Bank „Ohio Life
Insurance Company“).

Uranus als dritter kollektiver Planet steht dann im Widder (2011 bis 2018). Dies tat er
auch zur Zeit der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 oder in den
1840er Jahren, als es zu Hungerkrisen, sozialen Unruhen und Revolutionen in Irland,
Polen, Frankreich, Österreich und Deutschland kam wie auch beim großen
Börsencrash 1929 und bei der Machtergreifung der Nazionalsozialisten 1933.

Insgesamt braut sich hier für die nächsten 10 bis 15 Jahre eine ganze Menge
„Sprengstoff“ zusammen. Denkbar wären soziale Aufstände, massive wirtschaftliche
und politische Machtverschiebungen (Ende der USA als Führungsmacht?
Zusammenbruch des Dollars?), aber auch eine ethisch-moralische Erneuerung und
eine gerechtere Weltordnung.

All diese Betrachtungen sind symbolisch sicher stimmig. Sie sind jedoch
eingebunden in Zeitzyklen, die sich spätestens alle paar hundert Jahre wiederholen.

Das Zieldatum 2012 möchte jedoch von epochaler Bedeutung sein und will den
Endpunkt eines 26000-jährigen Zyklus markieren. Astrologisch läßt er sich daher nur
durch die Präzession, also die Wanderung des Frühlingspunktes durch die Ekliptik
erfassen. Wie im ersten Teil dieses Artikels bereits erörtert wurde, mögen wir uns
möglicherweise noch im Übergang vom Fische- zum Wassermannzeitalter befinden.

Das eigentliche Ende eines Präzessionszyklus ist jedoch in weiter Ferne, weshalb
die epochale Bedeutung von 2012 astrologisch nicht bestätigt werden kann.

Vor 26000 Jahren
Machen wir also als letztes noch den Versuch einer Betrachtung der Zeit vor 26000
Jahren, als der Zeitzyklus begann, der 2012 enden soll. Am ehesten mit dem Thema
in Verbindung bringen konnte ich das Auftauchen des Cromagnon-Menschen um
etwa 32000 v.Chr., der zu dieser Zeit wahrscheinlich begann, den Neandertaler zu
verdrängen. Hierzu gibt es sehr widersprüchliche Theorien. Einig sind sich allerdings
die meisten Forscher, daß Cromagnon und Neandertaler mindestens fünf bis
sechstausend Jahre parallel in den selben Gebieten existierten.

Diese Größenordnung macht vielleicht klar, von welchen Zeiträumen wir hier
sprechen. Der Übergang von einem 26000-jährigen Zyklus zum nächsten kann
innerhalb eines Menschenlebens überhaupt nicht wahrgenommen und erfaßt
werden! Mit dem Datum „2012“ einen für den Menschen tatsächlich spürbaren
Übergang zu einem neuen Menschentypen oder einer neuen Bewußtseinsebene zu
verbinden, erscheint mir mehr als vermessen!

Zum „Größenvergleich“ können wir vielleicht noch einmal die Individual-Astrologie
bemühen. Wenn wir von einem langsam laufenden Planeten wie Pluto im Transit
sprechen, gehen wir von mehrjährigen Auswirkungen auf eine gesamte
Lebensphase des entsprechenden Menschen aus (2,5 Jahre Prozesszeitraum
entsprächen ungefähr 1% seines Sonnenumlaufes). Den Gegensatz dazu bilden die
flüchtigen Mondtransite, denen wir nur wenige Stunden bis maximal ein oder
zweitägige Bedeutung zuordnen (1 Tag Gültigkeit entspräche knapp 1% des
Mondumlaufes). Auf einen 26000-jährigen Zyklus bezogen würde 1% einer
Übergangszeit von rund 260 Jahren entsprechen! Welcher Mensch möchte von sich
behaupten, eine solche epochale Übergangsphase überschauen zu können?

Keine Angst vor 2012
Vielfältige astrologische und andere Hinweise bestätigen uns, in einer
Umbruchphase zu leben. Daß die Menschen und die Erde, auf der wir leben, aus
dem Gleichgewicht geraten sind, kann man an allen „Ecken und Enden“ erkennen.

Es erscheint jedoch äußerst unwahrscheinlich, daß wir 2012 eine Art
„Weltuntergang“ erleben. Genauso wenig steht zu erwarten, daß 2012 ein Ruck
durch die Menschheit geht, plötzlich ein höheres Bewußtsein entsteht und alles
wieder ins Lot (oder in eine neue Balance) gerät. Die zehn Meisterjahre der
Vorbereitung, in denen wir gerade leben sollen, lassen auch nicht wirklich eine
Massenbewegung der Vorbereitung in diese Richtung erkennen.

Konzentrieren wir uns also auf das Überschaubare und Machbare. Arbeiten wir an
der Lösung unserer sozialen und Umweltprobleme. Solange eine Milliarde Menschen
auf der Welt noch nicht einmal sauberes Trinkwasser haben und fast die Hälfte der
Weltbevölkerung auf sanitäre Einrichtungen verzichten muß, haben wir viel zu tun.

Und das nicht erst 2012, sondern sofort.

http://www.sonnenschein-astro.de/y-2012.pdf