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Im Schleudersitz durch`s Universum für Jedermann

Remote Viewing

In diesem Beitrag beschreibt der Filmemacher und Produzent Manfred Jelinski seine persönlichen Erfahrungen mit der Methode der Fernwahrnehmung, des sogenannten Remote Viewings. Er gibt einen Abriss über die Geschichte und Weiterentwicklung der Fernwahrnehmung, wie Remote Viewing funktioniert und wozu es überhaupt in der Lage ist. Eindrucksvoll beschreibt er seinen eigenen Weg zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema und warum er sich als einer der ersten Deutschen zum Remote Viewer ausbilden ließ.

(Anmerkung von Joachim Koch: der nachstehende Artikel stammt in seiner Originalfassung aus dem Jahre 1997und erschien damals im UFO-Kurier des KOPP Verlages. Inzwischen haben sich die Dinge auf dem Sektor des Remote Viewing entscheidend weiterentwickelt. Deshalb habe ich die untenstehenden Links in den Artikel eingefügt und am Schluss einen weiteren Link auf Manfred Jelinskis Website gegeben, um Ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, sich mit Materialien zum Thema versorgen und sich über Ausbildungsmöglichkeiten zum Remote Viewer informieren zu können.)


  1. Einführung

  2. Ein überraschendes Einverständnis

  3. Wichtige Fragen sind zu klären

  4. Antworten auf ungeklärte Fragen der Geschichte

  5. Auch Remote Viewing will gelernt sein

  6. Das holographische Universum

  7. Abschließende Hinweise

  8. Geschichte des Remote Viewing

Einführung

Im Herbst 1996 war die Welt noch in Ordnung. UFOs waren eben UFOs, also unidentifiziert. Propheten konnte man ausschließlich wegen ihrer literarischen Qualitäten genießen, und Hellseher hatten die unüberprüfbare Magie der Kristallkugel auf ihrer Seite. Man konnte wunderbar phantasieren und spekulieren - ein jeder in seinem eigenem Buch.

Dann fiel uns der Himmel auf den Kopf. Meine Frau und ich sind Filmemacher, selbständig mit einer kleinen Produktionsfirma, in der bewusst immer Freiraum für das Neue, Ungewöhnliche, Grenzendurchbrechende gehalten wird. Wir interessieren uns für Grenzwissenschaften, Phänomene, UFOs; dachten aber nie daran, diesen Bereichen mal einen Film zu widmen. Wir wussten alle wichtigen Themen schon in sicheren Händen …

Bis zu jenem denkwürdigen Abend im September 1996. Ein Hamburger UFO-Club hatte eingeladen: Ein mir bis dato unbekannter junger Mann referierte zum erstenmal über seine soeben absolvierte Ausbildung in der PSI-Technik des amerikanischen Militärs, dem sogenannten Remote Viewing.

Er hatte in Beverly Hills in der Firma PSITECH von Ed Dames, die Methode des Technical Remote Viewing erlernt. Der junge Mann behauptete, jetzt könne man mit Hilfe des Technical Remote Viewing alles erfahren, was man wissen möchte - zielgerichtetes Hellsehen für jedermann sozusagen. Jeder könne es lernen und nach kurzer Zeit erstaunlich perfekt anwenden. Das amerikanische Militär würde wohl nicht Millionen von Dollars über mehr als zwei Jahrzehnte in Nonsens investiert haben.

Am Ende seines Vortrages begann Thomas Tankiewicz mit der Darstellung einiger durch Remote Viewing gewonnenen Erkenntnisse, die den anwesenden Ufologen liebgewordenen Geschichten prähistorischer Raumfahrt zu zerpflücken. Ein Tumult brach los. Da konnte auch keine clevere Erklärung, warum die PHOBOS-2 Sonde im Marsorbit ausfiel, helfen oder die lapidare Feststellung, sicherlich gäbe es Außerirdische, dennoch sind die Besuche Zeitreisender weitaus häufiger.

Die vorgestellte Methode, mit Hilfe derer man angeblich »hundert Prozent korrekte Daten aus dem kollektiven Unterbewusstsein herunterladen kann«, geriet unter kräftigen Beschuss. Und dann noch die Vorstellung, ausgerechnet die amerikanischen Geheimdienste (CIA, NSA, DIA und so weiter) hätten:

• funktionierende Psi-Methoden entwickelt und angewandt,
• sie aus der Geheimhaltung entlassen und
• auch noch Ausländer und gerade Deutsche darin ausgebildet beziehungsweise deren Ausbildung nicht mit allen Mitteln verhindert.

Sie müssen zugeben, das klingt sehr unglaubwürdig.

Ein überraschendes Einverständnis

Ich hatte anschließend Gelegenheit, Tom Tankiewicz (jetzt Leiter des ISFR-Instituts in Hamburg) bei einem Bier etwas genauer zu befragen. Wenn einem in solchen Situationen etwas hilft, so ist das eine gesunde Halbbildung; ich habe unter anderem mehr als sechs Jahre lang Psychologie studiert. Nach etlicher Zeit und sehr vielen Fragen meinerseits wuchs in mir der Verdacht, es könnte tatsächlich funktionieren. Es gab diverse inhaltliche und methodische Details, die mir bisher In dieser Kombination und im Zusammenhang mit PSI oder ASW (außersinnlicher Wahrnehmung) nicht bekannt waren, aber plötzlich einen völlig neuen Sinn ergaben.

Mir war klar: Sollte diese Methode des Technical Remote Viewing funktionieren, so müsste man sie auch überprüfen können.

Bei einem späteren Treffen mit Tom Tankiewicz (wieder bei einem UFO-Seminar) schlug ich ihm eine Beweisführung nach von mir aufgestellten Bedingungen vor laufender Kamera vor. »Kein Problem«, sagte er erstaunlicherweise ganz begeistert. Und so verabredeten wir einen Drehtermin.

Die gestellte Aufgabe bestand darin, aus sieben verschlossenen, zu Hause in unserer Produktionsfirma zugeklebten Umschlägen, die alle identisch aussahen und in denen jeweils ein anderes Foto steckte, einen Umschlag auszuwählen und dann mit Hilfe des Remote Viewings das Bild zu beschreiben, das in dem ausgewählten Umschlag lag, beziehungsweise den Ort, an dem dieses Foto aufgenommen worden war. Ich hatte mir mit der Auswahl der sieben Fotos insofern viel Mühe gegeben, als dass sie so unterschiedliche Motive zeigten, so dass generalisierende, auf alle Bilder in irgendeiner Art zutreffende Aussagen fast unmöglich wären. Nach gutem Durchmischen der sieben Umschläge wusste auch ich nicht mehr, welches Foto in welchem Umschlag steckte. Die Versuchsanordnung schloss Telepathie und Versuchsleiter-Effekte aus.

Drei in den USA von PSITECH ausgebildete deutsche Remote Viewer sollten von 10 Uhr morgens bis 18 Uhr abends in diversen sogenannten »Sessions« an der Lösung der Aufgabe arbeiten. Leider waren es schließlich nur zwei; der dritte hing in Frankfurt wegen einer vereisten Flugmaschine fest - welche Ironie. Die Remote Viewer machten nichts anderes als nach einer für mich noch undurchschaubaren Regelhaftigkeit diverse Blätter weißen Papiers zu bekitzeln und zu bemalen und dabei leise vor sich hin zu reden …

Ich hatte mit der Aufnahmetechnik alle Hände voll zu tun und bekam inhaltlich eigentlich nichts mit. Kurz vor Schluss flüsterte mir meine Frau plötzlich aufgeregt zu: »Guck mal, was der Tom da malt!« Ich nahm eine Kamera vom Stativ und schaute mir damit über Tom's Schulter seine Zeichnung an. Ich hatte Mühe, die Kamera ruhig zu halten, denn dort entstand ein exakter Lageplan von einem unserer ausgesuchten Ziele, das in einem der Umschläge als Foto steckte.

Bei aller Liebe zum Grenzüberschreitenden - damit hatten wir nicht gerechnet! Da entstand also gerade eine genaue Skizze eines der sieben Ziele: eine detaillierte Luftaufnahme des Chinagartens in Husum mit Umgebung. (Wie wir später erfuhren, waren sogar die geomantischen Kraftlinien von den Remote Viewern exakt eingezeichnet worden.)

Ich muss zugeben, dass wir ziemlich erschrocken waren. Wir hätten gern einen Film gemacht, in dem wir uns in mystischen Unschärfen, aus dem Genre bestens bekannt, hätten ausruhen können. Es war uns irgendwie unangenehm, so plötzlich aus dem gemütlichen Bett der Ufologen-Stammtischspekulationen in die Realität des PSI-Wissens geworfen zu werden. Jetzt befanden wir uns in dem von Joseph McMoneagle (amerikanischer Remote-Viewer mit der Codenr. 001) in seinem Buch »Mind Trek« beschriebenen Abgrund zwischen Glauben und Wissen: Der Glaube ist futsch, aber das neue Wissen kann man noch nicht akzeptieren.

Ich beschloss, den Film so zu gestalten, dass das Funktionieren von Remote Viewing ausreichend nachvollziehbar gezeigt wird.

Wichtige Fragen sind zu klären

Aber das Dringendste für mich war jetzt - Anfang 1997 und nicht nur für diesen einen Film -, einige grundlegende Fragen beantwortet zu bekommen:

1. Noch einmal, jetzt aber dringend: Wenn dieses Remote Viewing funktioniert, warum zum Teufel darf es jeder lernen? In den Panzerschränken der Geheimdienste liegen doch viel harmlosere Sachen weggeschlossen.
2. Warum kann so etwas funktionieren?
3. Wann funktioniert es am besten?
4. Was kann man damit anstellen, welchen Nutzen habe ich davon?

Bis zur Beantwortung der ersten Frage ging leider ein halbes Jahr ins Land, in dem wir manchmal schon die »Men in Black« vor der Tür aufkreuzen sahen, zumal wir uns im April konsequenterweise auch als Remote Viewer ausbilden ließen (schon allein deshalb, weil ein Filmemacher generell die Korrektheit des Wissenden braucht. Jim Schnabel tat für sein Buch und seinen Film »Real X-Files« das Gleiche!) Im Sommer kam ich dann in den Besitz des Buches »Psychic Warrior« von David Morehouse, in dem er spannend seinen Weg als Remote Viewer in den achtziger Jahren schildert. Ganz nebenbei erfährt man von ihm, dass Remote Viewing eine äußerst tückische Eigenart hat: Man kann es nur freiwillig tun. Unter Zwang ist den Ergebnissen, wenn es welche gibt, nicht zu trauen.

Nun brauchen aber Armee und Geheimdienste leider immer Informationen über Vorgänge, die selbst der hartgesottenste Soldat als »echte Scheiße« betiteln würde. Auch Ingo Swann, der »Vater des Remote Viewing« berichtet in dem Film »The Real X-Files« von solch einer geistigen Erkundungsreise - in unterirdische, KZ-artige Menschenversuchsanstalten. Nach einiger Zeit solcher Erfahrungen hatte jeder Viewer die Nase voll und war nun im Prinzip wertlos, ja sogar eine Gefahr für die Geheimhaltung.

In Wahrheit wurde das amerikanische Remote-Viewing-Projekt nicht (wie offiziell vermeldet) wegen Unergiebigkeit der Methode beendet, sondern die nörgelnden, ja revoltierenden Viewer wurden gefeuert. Von den unliebsamen Nachspielen weiß David Morehouse (für ihn und seine Familie) lebensgefährliche Abenteuer zu erzählen. Es heißt allerdings auch, dass einige Viewer weiter mitgemacht hätten und das Projekt an einen unbekannten Ort verlegt wurde, somit auch weitergeführt wird. Man muss sich fragen, wie lange …

Die Beantwortung der beiden nächsten Fragen wurde ein monatelanges Puzzlespiel. Viele Bücher, Artikel, Interviews und eigene Erfahrungen fügten sich endlich zu einem hypothetischen Konstrukt zusammen, mit dem wir jetzt ganz gut leben können. Zunächst allerdings interessierte uns der persönliche Nutzen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Vergessen Sie die Hoffnung auf einen Lottogewinn, auch wenn Ihnen dieses Glück zum Beispiel von Mr. O'Donnel vom Probable Future Mall im Internet versprochen wird. Dann schon eher die Beantwortung der ewigen Frage: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht. (Hier verspricht Herr O'Donnell ebenfalls Hilfe! - Besuchen Sie ihn im Internet! Sehr amüsant!) Es gibt in der Tat auf der Welt nur sehr wenige, hochtalentierte und lange ausgebildete Viewer, die in der Remote-Viewing-Session im Zielgebiet lesen können, das heißt Buchstaben als solche erkennen und entziffern können. Hinzu kommt, dass Lotto zum Beispiel auf der Basis von einigen kleinen, beschrifteten Kugeln beruht, die zufällig ein- oder zweimal in der Woche daherkullern. Das sind Ereignisse, die zwar uns Menschen wichtig, dem ganzen Universum (oder der Matrix, wie die Remote Viewer sagen) ziemlich gleichgültig sind, das heißt, abgesehen davon, dass die Zukunft ohnehin nicht völlig feststeht, hinterlässt also eine Lottozahl den denkbar geringsten und unwahrscheinlichsten Imprint (Abdruck) in der Matrix des informierten Universums.

Wenden wir uns also den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zu. Den deutschen Remote Viewern, die in den USA ausgebildet wurden, widerfuhr während ihrer Ausbildung bei PSITECH das zweifelhafte Glück, in ihre eigene Zukunft zu gehen bis hin zum eigenen Tod. Wie Lothar auch vor der Kamera in unserem Film »Das Ende aller Geheimnisse« ausführt, musste er einige Male um den Block gehen, um sich zu beruhigen, nachdem er erfahren hatte, dass in vier Jahren für ihn Schluss sein sollte. Das ist nicht jedermanns Sache, verständlicherweise, aber so ein bisschen Zukunft …?

Zum Beispiel könnten Sie die Zukunft Ihres Hauses ergründen; wenn es in drei Jahren in Schutt und Asche liegt, heißt das ja nicht, dass Sie drunter liegen. Auf jeden Fall wären Sie gewarnt! (Unser Haus zumindest wird noch stehen, und es wird auch bewohnt sein…) Natürlich können Sie auch auf Schatzsuche gehen, herausfinden ob Ihr Urlaubsort tatsächlich den Versprechungen des Kataloges entspricht oder schlicht und einfach herausfinden, wer Ihre Katze überfahren hat und vor allem auch, warum er es getan hat …

Von den vielen Möglichkeiten der Forschung und Nachforschung, die sich tatsächlich bieten - (und es gibt diverse nicht so banale, wie die oben beschriebenen!), hat sich beispielsweise Courtney Brown mit seinem Farsight-Institut mehr den außerirdischen Themen angenommen und verschafft uns in seinem Buch »Kosmische Begegnung« (bei Knaur) einen Überblick über Themen wie »Die galaktische Föderation«, »Die Grauen«, Roswell (natürlich!), Mond und Mars, selbst Jesus und Buddha werden von ihm geviewt. Ich muss gestehen, dass ich einigen seiner Ausführungen skeptisch gegenüberstehe, um so mehr, als er selbst angibt, dass viele Sessions von ihm einzeln, selbständig und frontloaded durchgeführt wurden, das heißt, er setzte sich hin und wusste im Voraus von seinem Zielgebiet. Nun ist aber die Stärke von Remote Viewing, dass hier die Viewer übereinstimmende Erkenntnisse erhalten, wenn sie nicht über das Objekt der Begierde informiert sind und nur eine uneinsichtige Zahlenkombination (die sogenannten Koordinaten) erhalten. Wenn jemand im voraus weiß, was er anpeilt, greift er beim Remote Viewing unter Umständen nicht mehr auf die Informationen der universellen Matrix zurück, sondern auf seine eigene Phantasie. (Was übrigens auch für das Channeling gilt.)

Antworten auf ungeklärte Fragen der Geschichte

Mindestens eines der Courtney-Brown-Targets konnten wir inzwischen selbst überprüfen: Die Geschichte der Marsbevölkerung.

Courtney Brown berichtet von einer Hochzivilisation auf dem Mars und deren Untergang; seine Zielkoordinaten sind 5966/2695 vom 29. September 1994. Er fand heraus, dass der Mars einst eine Beinahe-Kollision mit einem anderen, größeren Himmelskörper (Planetoid, Komet) hatte. Der Effekt war nicht eine sofortige Auslöschung des Lebens, sondern »nur« eine Resonanz der Atmosphäre. Er schreibt: »Nach der ersten Turbulenz hat das eindringende Objekt bewirkt, dass sich ein rundes Kräuseln in der Atmosphäre gebildet hat, wie wenn man einen Stein ins Wasser wirft, der dann kreisförmige Wellen auslöst … Dieses Kräuseln ist zu einer atmosphärischen Gezeitenwelle angewachsen … gelangte ans andere Ende des Planeten, wurde dort zurückgeworfen … kehrte zurück.. und immer so weiter, wodurch sich eine oszillierende Bewegung ergab, … offensichtlich war die Schwerkraft nicht ausreichend, um die Schwingungen zu dämpfen. Deshalb dauerten sie lange Zeit hindurch an. Die Wesen auf dem Planeten waren davon erst nach und nach betroffen. Das Wetter veränderte sich … Die Nahrungsbeschaffung wurde zum Problem … Zu Beginn gab es sowohl Überflutungen als auch Trockenzeiten. Die Atmosphäre war dicht genug, um immerhin noch eine gewisse Zeitlang zu funktionieren, aber das kontinuierliche Gekräusel trieb sie nach und nach hinaus ins All. Die Schwerkraft des Planeten konnte die kinetische Energie der atmosphärischen Schwingung nicht kompensieren.«

Im August 1997 beim ersten deutschen Remote-Viewer-Treffen in Frankfurt wurden mit den Zielkoordinaten 020897/001003 die Pyramiden der Cydonia-Region auf dem Mars von verschiedenen deutschen Remote Viewern angepeilt, das heißt geviewt. Diese riesigen Bauwerke sollten offenbar dem Überleben eines Teils der Marsbevölkerung dienen. Sie enthalten unter anderem auch sehr starke Maschinenanlagen. Die damit beschäftigten Viewer zeichneten übereinstimmende Formen der damaligen und heutigen (ziemlich zerfallenden) Zustände der Pyramiden. Auch viele andere Details der Erkenntnisse C. Browns wurden bestätigt. Eine Viewerin musste die Session abbrechen, da sie in die Emotionen von Millionen sterbender Wesen hineingeriet. Das ist auch beim Remote Viewing eine schwer zu bewältigende Situation, auch wenn man praktisch nur wie der Betrachter eines ablaufenden Filmes »zuschaut«, was sich dort abspielt, wohin man zum Viewen geschickt wird. Ein kluger Monitor, das heißt Session-Leiter, wird hier die Session beenden, das Target (erfragte Ziel) offen legen und durch Erklärungen zur Beruhigung beitragen, anstatt weiter in Geheimdienstmanier nach Sensationen zu bohren. Übereinstimmend wurde von mehreren Viewern die Größe der humanoiden Marsbewohner mit zirka drei Meter aufgezeichnet. Überlebende konnten in diesem Rahmen nicht identifiziert werden.

Die weiteren Ausführungen von C. Brown über die heutigen Überlebenden, die nach seinem Angaben in einem ausgehöhlten Berg in New Mexiko auf die Möglichkeit warten, sozusagen die »amerikanische Staatsbürgerschaft« zu erlangen, müssen wir derzeit als spekulativ bezeichnen. Courtney Brown hat in der Zwischenzeit mit der von ihm veränderten Methode »Scientific Remote Viewing« beispielsweise zum Kometen Hale-Bopp nicht sehr glaubwürdige Aussagen gemacht. Wie schon erwähnt, sind massive methodische Fehler bei vielen seiner Sessions zu vermuten.

Auch Remote Viewing will gelernt sein

An dieser Stelle ein Beispiel, wie man auch mit der sichereren und exakteren Methode des Technical Remote Viewing völlig unzutreffende Daten erzielen kann: Nehmen sie ein Ereignis, das tatsächlich nicht existiert, geben Sie ihm völlig ernstgemeinte Koordinaten und schon viewen Sie imaginäre Fakten. In der Mathematik ist das ein wohlbekannter Vorgang, dessen Regeln man eben beherrschen muss. Beim Remote Viewing bedeutet es meist, dass persönliche Eindrücke, Ängste, Vorinformationen die Stelle der nicht vorhandenen Daten einnehmen.

Zum Beispiel: »Der nächste Flugzeugabsturz auf den Kölner Dom«. Mit Sicherheit erhalten Sie ein Katastrophenszenario abscheulichster Ausprägung. Möglicherweise wird allerdings nie ein Flugzeug auf den Kölner Dom stürzen, wir haben also sozusagen in einem »leeren Ordner« geblättert, und da kann man alles selbst reinschreiben. Richtigerweise hätte man vorgeben müssen: »Der Kölner Dom im Jahr 2000« (das Datum wäre beliebig), um im Laufe der Session nach«sehen« zu können, ob es bis dahin einen Flugzeugabsturz gegeben haben wird. Effekte wie der »leere Ordner« zeigen, dass Remote Viewing zwar von jedermann erlernbar ist, man aber auch die Regeln kennen und danach vorgehen muss. Eine exakte und der Methode angemessene Fragestellung ist das A und O, neben dem genauen Durcharbeiten des sogenannten Protokolls, das genau festlegt, mit welchen Fragen der Viewer die einzelnen Erkenntnisebenen bearbeitet.

Interessante Aufschlüsse gibt zum Beispiel McMoneagle in seinem Buch »Mind Trek«, wie in jahrzehntelanger Kleinarbeit die Entwickler im Stanford Research Institut, Puthoff, Targ, Swann und die vielen Nachfolger und Mitarbeiter, dieses Regelwerk und das ausgeklügelte Protokoll erst ausfindig machen mussten. Immerhin wurde Remote Viewing (damals noch »Coordinate Remote Viewing«) von zirka 1970 bis in die neunziger Jahre hinein zu dieser Vervollkommnung entwickelt, die in der Form des Technical Remote Viewing von jedermann in ungefähr einer Woche erlernbar ist .

Leider gibt es in der bisher verfügbaren »Fachliteratur« über Remote Viewing sehr wenig und wenn, dann nur rudimentäre Hinweise über das wie und warum der Funktionsweise dieser PSI-Technik. Nicht nur die hiesigen Parapsychologie-Forscher und -Institute tappen da im Dunkeln (wahrscheinlich, weil sie sich immer noch lediglich mit Kartenlegen beschäftigen und Astrologen enttarnen wollen …). Selbst der »Erfinder« der Methode, Ingo Swann, vermag die Hintergründe nicht befriedigend aufzuhellen. In seinem Buch »Der sechste Sinn« (H. Bauer-Verlag) gibt er immerhin eine gute praktische Einführung in Remote Viewing mit ersten Übungen.

Wenn man also keine brauchbare Kompletterklärung geschenkt bekommt, muss man sich den Zufall zu Hilfe nehmen. Im Frühsommer 1997 untersuchte der nun schon über Insiderkreise hinaus bekannte Gehirnforscher Günter Haffelder einen der deutschen Remote Viewer während einer Session. Normalerweise widmet sich Günter Haffelder lernschwachen Kindern, gehemmten Rennfahrern und Hirnverletzten nach Unfall oder Schlaganfall. Seine Erfolge bei diesem Klientel sind vorsichtig als sensationell zu bezeichnen. Wichtiges Hilfsmittel bei seinen Therapien sind nicht nur Schwingungen, die er analog zu den alten Monroe-Bändern dem Patienten darbietet, sondern auch eine bestimmte Technik der Gehirnwellen-Darstellung, die Fast-Fourier-Analyse. Hier können (sogar in Echtzeit) Vorgänge im Gehirn im Computer so dargestellt werden, dass man einen vergleichenden Überblick über die Tätigkeit beider Gehirnhälften zueinander gewinnt. Die Frequenzen und ihre Ausprägung werden auf der Zeitachse einander gegenübergestellt.

So ist zum Beispiel auf den ersten Blick zu erkennen, wann welche Gehirnhälfte in welcher Frequenz mehr arbeitet als die andere und wie viel. Man erhält anschauliche topographische Darstellungen und Balkendiagramme wie in einer Wahlberichterstattung. Die Untersuchung eines Remote Viewers während einer Session erbrachte das erstaunliche Resultat, dass während der Abarbeitung des Protokolls die linke Gehirnhälfte, die das Wachbewusstsein repräsentiert, kontinuierlich heruntergefahren wird (»schlafen gelegt«, formulierte Haffelder sehr anschaulich ), während die rechte Gehirnhälfte damit - weniger kontrolliert von der linken, rational-denkenden Gehirnhälfte - mehr Gelegenheit zur Aktivität bekam.

Offenbar ist unser Gehirn, unser biochemischer Computer, mit zwei Software-Paketen ausgestattet: Einmal mit dem Wachbewusstsein, das unser alltägliches Leben kontrolliert, und zum anderen mit dem Unterbewussten, das für paranormale Vorgänge verantwortlich ist. Normalerweise leben wir unter völliger Kontrolle des Wachbewusstseins und das ist auch gut so, denn diese Sichtweise benötigen wir dringend für alle Tätigkeiten im Beruf und im Straßenverkehr. Wird dieses Programm unter einen bestimmten Schwellenwert heruntergefahren, beginnen paranormale Erlebnisse. Das kennt jeder geübte Meditierende.

Bei einigen Menschen ist da nicht viel herunterzufahren, sie sind mit den Eigenschaften des natürlichen Mediums belastet, sie sind natürliche Hellseher. Seit Menschengedenken hat man hier auch schon einmal nachgeholfen, vom Orakel von Delphi über Nostradamus bis hin zu den Gurus der heutigen Zeit wusste man psychotrophe Essenzen und Rauchwaren zu schätzen, um in einen anderen Bewusstseinszustand zu kommen.

Die Technical Remote Viewing Methode scheint hier einen Weg zu eröffnen, mit vollem klaren Bewusstsein und ohne störende Nebeneffekte, paranormale Erkenntnisse zu gewinnen - unabhängig von Zeit und Raum. Der Trick besteht, wie es Günter Haffelder formulierte, in der »seriellen Abarbeitung des genialen Technical-Remote-Viewing-Protokolls, das so ausgeklügelt aufgebaut wurde, dass das Wachbewußtsein aufgrund von hoher Belastung dem Unterbewussten Raum geben muss. In unserer rechten Gehirnhälfte scheint es somit ein Tool (Werkzeug) zu geben, das uns mit Informationen versorgen kann, an die wir sonst nicht kommen. (Besser gesagt, die uns nicht bewusst werden, weil ja immer das Wachbewußtsein davor ist.)

Das holographische Universum

Wenn wir ein wenig in neuerer grenzwissenschaftlicher Literatur stöbern, kommen wir zur Theorie des holographischen Universums. Plötzlich scheint klar, woher die Informationen des Unterbewussten kommen. Wenn das Universum holographisch ist (und vieles spricht dafür), existiert jede Information über jeden Ort an jedem anderen Ort komplett und gleichzeitig - also auch in jedem Menschen; wir brauchen sie nur noch abzulesen. (Wobei wir feststellen mussten, dass das eigentliche Problem die Übersetzung ist.) Begriffe wie »morphogenetische Felder« (R. Sheldrake) bekommen einen völlig neuen Sinn, wie überhaupt die Feldtheorie sinnreiche Erklärungsmodelle bietet und mit Hilfe von Remote Viewing weiterentwickelt werden kann.

Selbst Ingo Swann, derjenige, der seit 1972 dem Stanford Research Institut zeigte, wie kontrollierte Außersinnliche Wahrnehmung funktionieren kann und von jedem Menschen produziert wird, greift in seinem Buch »Der sechste Sinn« (H.Bauer-Verlag) auf die Feldforschung der Physik zurück und zitiert die amerikanische Physikerin N. Katherine Hayles: »Im starken Kontrast zu der atomistischen Idee Newtons von der Realität, nach der physische Objekte einzeln existieren und Ereignisse unabhängig voneinander und vom Beobachter eintreten, spricht die Feldtheorie von einer Realität, in der Objekte, Ereignisse und Beobachter durch ein unauflösbares Band miteinander verbunden sind; danach wird die Disposition eines jeden - mitunter auf dramatische, mitunter auf subtile Weise, aber auf jeden Fall auf irgendeine Art und Weise - durch die Disposition der anderen beeinflusst.«

Wenn ein Remote Viewer also »in der Matrix andockt«, dann holt er sich die Informationen nicht von irgendwo Outer Space, sondern aus seiner eigenen Materie, die auch nichts anderes ist als sozusagen »gefrorene Schwingung«, deshalb mit Informationen modulierbar ist und sowieso mit allem und jedem in Verbindung steht, weil sie untrennbarer Teil des Ganzen ist. Auch Ingo Swann spricht dabei an einer Stelle von der sogenannten »Akasha-Chronik«, einem Erklärungsmodell der alten Hindu-Mystik. Das hebräische Alte Testament bezeichnet Akasha als »kosmische Gewässer«. So weit waren auch schon die japanischen Zen-Mönche. Überhaupt finden wir in fernöstlicher Religion und Philosophie eine erstaunliche Nähe zur modernen Grundlagenforschung in der Physik, oder, wie Marco Bischof (sehr lesenswert sein Buch »Biophotonen - Das Licht in unseren Zellen«, 2001-Verlag) in einem Interview für einen unserer Filme formulierte: »Die Quantenphysik steht dem traditionellen chinesischen Denken wahrscheinlich viel näher als unserem Europäischen.«

Abschließende Hinweise

Hier eröffnet sich ungeheuerer Forschungsbedarf. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in nächster Zeit mehr dazu lesen. Wir selbst haben im Laufe des Jahres 1997 Material gesammelt zum Thema Remote Viewing wie auch zu Feng Shui und zu anderen konkreten Einsatzgebieten alter chinesischer Philosophie. Bis zum Ende des Jahres hoffen wir, den dritten Remote-Viewing-Film - betitelt mit »Erkenntnisse aus dem Unsichtbaren« - fertiggestellt zu haben, in dem neben Forschern und Autoren zur Theorie auch ausgebildete Remote Viewer in unglaublichen Sessions und spannenden, detailreichen Berichten zur Erklärung des Phänomens und besonders zu seiner praktischen Anwendung zu Wort und Tat kommen.

Den Inhalt dieses neuen Films konnte ich in meinen vorstehenden Ausführungen leider nur streifen.

Weiterhin haben wir im Laufe des Jahres im Rahmen unserer eigenen Nachforschungen eine Liste von Büchern, Videos und Internet-Adressen zum Thema Remote Viewing zusammengestellt, die wir allen Interessierten zugänglich machen wollen. Zu diesem Zweck eröffneten wir eine Internet-Website, betitelt mit »1. Remote Viewer's Store«, in dem Sie durch Links zu allen Vertretern der diversen Spielarten von Remote Viewing kommen, so dass Sie sich selbst schnell ein Bild von diesem Themengebiet an den Quellen machen können. Viel Spaß beim surfen! Und so kann man unser Leben auch seit einem Jahr beschreiben: Wir surfen nunmehr in einem Film, der spannender ist als alles, was wir im Kino und Fernsehen je sahen.

Geschichte des Remote Viewing

Remote Viewing - Fernwahrnehmung - ist ein vom Medium Ingo Swann geprägter Begriff. Ingo Swann hat seit 1972 zusammen mit den Quantenphysikern Russel Targ und Harald Puthoff am Stanford Research Institute (SRI) in Kalifornien vom amerikanischen Geheimdienst finanzierte PSI-Forschung betrieben.

Nach langen Experimenten gelang es diesem Team im Juli 1973, dem CIA ein »wiederholbares ASW-Phänomen« (ASW = Außersinnliche Wahrnehmung) zu präsentieren. Innerhalb einer Woche erhielt Ingo Swann vom Geheimdienst sein erstes »Koordinatenpaket«. Das PSI-Spionageprogramm begann.

1977 wurden vierzehn Offiziere und einfache Soldaten der US-Armee zur Ausbildung ins SRI geschickt. Joe McMoneagle war einer von ihnen, die zum Remote Viewer ausgebildet wurden. Er arbeitete nach eigenen Aussagen für den Geheimdienst der Armee zur Unterstützung der anderen Nachrichtendienste: CIA, NSA, FBI, DIA, DEA und NSC.

Je mehr Erfolgsmeldungen es gab, desto strenger wurde auch die Geheimhaltung. Die geheimen Projekte liefen unter den Namen »Grillflame«, »Centerlane«, »Sunstreak« und »Stargate«. Im Januar 1980 - als der Iran mehrere amerikanische Geiseln festhielt - wandte sich die Regierung hilfesuchend an das SRI. Und auch im Golfkrieg spielten Remote Viewer eine geheime Rolle.

1995 wurde das Remote Viewing-Programm angeblich beendet. Der offizielle Grund waren Studien über die Ineffizienz der Ergebnisse aus den Jahren 93/94. In diesen Jahren war es zu erheblichen Differenzen um die Weiterentwicklung der Methode unter den sieben Verantwortlichen des SRI gekommen. Einige dachten, sie könnten das Programm unter Hinzunahme anderer PSI-Techniken noch mehr vervollkommnen. Es wurden zum Beispiel Tarotleger, Pendler und Astrologen eingestellt. Etliche Remote Viewer hatten »die Nase voll« und auch die CIA schien nicht mehr bereit, dieses Programm weiterzufinanzieren. So kursieren über das angebliche Ende des Projekts viele verschiedene Geschichten. Einige Remote Viewer behaupten, sie wären nach der Beendigung erheblichen Verfolgungen ausgesetzt gewesen.

David Morehouse (Remote Viewer in Fort Meade) und auch Ex-CIA-Chef Stanfield Turner behaupten, dass die CIA sehr wohl den Wert von Remote Viewing kenne und das Projekt jetzt an einem anderen, geheimen Ort fortsetzt. Major Ed Dames (ein Remote-Viewer-Ausbilder des amerikanischen Militärs in Fort Meade) nahm das Wissen mit und gründete 1995 seine Firma (PSITECH), in der Remote Viewing zu zivilen Zwecken eingesetzt wird. 1996 wurden dort von ihm die ersten Deutschen zu Remote Viewern ausgebildet.

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